Nach dem Fest ist vor dem Fest

Das letzte Schützenfest haben wir gerade so aus den Knochen, da fangen schon die ersten Überlegungen für das Schützenfest des folgendes Jahres an. War die Belegung des Festplatzes in Ordnung? Waren die Besucher mit der Tanzmusik einverstanden? Die Pachtverträge der Schausteller und des Festwirtes werden überprüft und neu verhandelt. Die Musikgruppen für das nächste Jahr werden ausgewählt und bestellt.

Schon ein paar Monate vor dem Schützenfest trifft der Schützenthron seine Vorbereitungen. Emsig ist man dabei, eine Vielzahl an Papierblumen für das Schmücken des Königswagens, des Thronwagens und des Königsthrons anzufertigen. Die Geselligkeit kommt hierbei natürlich nicht zu kurz. Eine neue (Thron) Gemeinschaft hat sich gebildet, so gewollt und fördernd für das Miteinander in der Gemeinde.

Der Festtermin naht

Im letzten Monat vor dem Fest wird es für den Schützenvorstand ernst. Jetzt gilt es, die volle Konzentration auf die Vorbereitung der Arbeiten für das Schützenfest zu legen. In einer Vorstandssitzung werden alle anfallenden Arbeiten an die einzelnen Vorstandsmitglieder verteilt. Im Laufe der Jahre hat sich hier schon ein mehrseitiger Arbeitsbogen entwickelt, so dass man schon von einer gewissen Routine und Erfahrung sprechen kann. Es hat sich bewährt, dass die Vorstandsmitglieder sich ihre Aufgaben auch aufschreiben; denn es ist schon vorgekommen, dass jemand nach der Sitzung auf dem Heimweg leicht benebelt vom Fahrrad gefallen ist. Das Erinnerungsvermögen scheint dann doch am folgenden Tag etwas zu leiden.

Was wäre ein Vereinsleben ohne Bürokratie? Natürlich brauchen wir für unseren Festmarsch eine offizielle Genehmigung vom Landkreis, die auch rechtzeitig vor dem Fest vorliegt. Zwei Wochen vor dem Fest hängen in allen Geschäften und an den Plakatwänden im Orte und der Umgegend unsere Plakate zu Ankündigung des Schützenfestes. Große Hinweisschilder an den Ortseingängen künden ebenfalls vom bevorstehenden Ereignis.

Besondere Veränderungen werden dem Schützenvolk mittels Schützenrundbrief angekündigt.

Bereits eine Woche vor dem Fest treffen die ersten Schausteller auf dem Festplatz ein und das Festzelt wird im Laufe der Woche aufgestellt.

Das Kinderkönigsschießen leitet das Schützenfest ein

Mit dem Kinderkönigsschießen beginnt traditionell vor Himmelfahrt das Schützenfesttreiben. Einmal im Leben Schützenkönig oder Schützenkönigin zu sein, dass zählt heute auch wieder bei den Jugendlichen.

Vor ein paar Jahren gab es von einigen Eltern zusätzliches Schützenfestgeld, wenn ihre Kinder nicht am Königsschießen teilnahmen. Der Aufwand für die Vorbereitungen war angeblich zu groß. Dies gehört ,,Gott sei Dank", der Vergangenheit an. Lockere Kleidung für die Kinderkönige und ein vom Schützenvorstand auf ein Minimum reduzierter Arbeitsaufwand für die Eltern haben positive Früchte getragen. Eine gemeinsame Fahrt zum Thüler Tierpark oder zum Bowlingcenter in Barßel, ist mittlerweile zum Highlight unter den Jugendlichen geworden.

Letzte Vorbereitungen für das Schützenfest am Samstag

Punkt 13.00 Uhr bricht der Schützenvorstand mit dem Trecker und Wagen auf zum Grün holen in den Eleonorenwald. Das geschnittene Grün wird gleich an Ort und Stelle in die Gitterwände für den Thronaufbau gesteckt.

Der Aufbau des Schützenthrones im Festzelt, die Vorbereitung des Schießstandes für das Königsschießen sowie das Schmücken des Festplatzes mit Eingangsfahnen und der angrenzenden Straßen mit bunten Fähnchen erfolgt dann mit einem eingespielten Team.

Beim Schützenkönig stellen die Mitglieder vom Schützenthron in freudiger Erwartung des kommenden Tages einen reich geschmückten Empfangsbogen in der Einfahrt des Grundstückes, teilweise auch auf der Straße auf. Das Schmücken der Fahrstrecke (Königsallee) zum Festplatz mit Tannengrün oder Eichenlaub mit bunten Blumen und Fähnchen sowie das Schmücken des Throns mit Papierblumen behält man sich für den Sonntagmorgen vor, da man ansonsten nach dem Jungendtanz am Abend vielleicht mit ein wenig Schwund rechnen muss. Mit dem Schützenvorstand wird abschließend zusammen im Festzelt ein Bogen aus Tannengrün und ein Königsschild angebracht.

Die weiteren Einwohner putzen derweil unseren Ort heraus mittels Rasenmähen und Fegen. Fähnchen an den Häusern und über den Straßen bringen nun auch die letzten Unentschlossenen in Festtagsstimmung. 

Der Jugendtanz zum Auftakt des Schützenfestes

Wo trifft die heutige Jugend sich? - Na klar, in Gehlenberg auf dem Schützenfest!

Wo man früher um 20.00 Uhr zum Fest ging, ging man dann erst zum ,,Vorglühen" zu guten Freunden und Bekannten in deren Hütte oder Garten. Mit der richtigen Stimmung ging es dann so ab 23.00 Uhr zum Festplatz. Heute trifft man sich um 19 Uhr bei Hütten zum „Vorglühen“ mit der Landjugend und dann geht es um 22 Uhr ins Festzelt. Die Jugendlichen aus dem Ort und von außerhalb drängen dann ins Festzelt, um sich mit alten oder neuen Bekanntschaften auszutauschen. Wo früher die normale Tanzkapelle die Jugendlichen anlockte, ist es heute die Kombination aus Band und DJ. Besuche ab 40 sind keine Irrläufer, sondern Mitglieder des amtierendes Königsthrons, die es sich nicht nehmen lassen, dem Jugendtanz einen Besuch abzustatten und ihr erstes Schützenfestbier zu genießen. Morgens zwischen vier und fünf Uhr oder später haben sich dann auch die letzten Gäste ausgetobt du streben mittels Taxi den Heimweg an.

Der Sonntag beginnt mit dem Festhochamt

Der Jugendtanz hat hier und dort Flurschäden hinterlassen. Dies lässt den Schützenvorstand nicht ruhen. Morgens früh sind alle Vorstandsmitglieder zum Reinigen des Festplatzes und der Zufahrtstraßen angetreten. Schließlich soll der Festplatz beim Eintreffen des Schützenmarsches sauber aussehen und einen guten Eindruck hinterlassen. Die letzten Besucher des Jugendtanzes, die im Auto ihren Rausch ausgeschlafen haben oder teils noch unterwegs sind, sind bis zum Mittag auch ohne Hilfe des Vorstandes von dannen gezogen.

Pünktlich um 9.00 Uhr ziehen Fahnenanordnung, Schützenvorstand, König und Königin des Schützenvereins Gehlenberg und des Brudervereins Neuvrees zusammen mit dem Pastor und den Klängen der Schützenkapelle zum Festhochamt in die Kirche ein. Messdiener und Lektor werden traditionell vom Schützenvorstand gestellt. Nach dem feierlichen Gottesdienst marschieren die Schützen und die Schützenkapelle zum gemeinsamen Frühschoppen bei ,,Hütten Bernd". Hier gibt es nur wenig Alkohol, denn jedes Vorstandsmitglied und auch das Königspaar ist sich der Pflicht und Aufgaben bewusst, die noch auf sie warten. Letzte Absprachen des Vorstandes wegen der Organisation werden getroffen, ja, die erste Anspannung stellt sich schon ein.

Der Festmarsch formiert sich

Jetzt hat die fünfte Jahreszeit für alle Schützen endlich begonnen. Es ist 13.00 Uhr. Die Schützen der Kompanien treten bei Ihren Kompanielokalen an. Ob Gaststätte Reiners für die Kompanie Neulorup, die ,,Gaststätte" Behnen für die Kompanie Sandriegen, die ,,Gaststätte" Hodes für die Kompanie Schützenstrasse, Familie Bohlsen für die Kompanie Hinterberg und die Familie Budde für die Kompanie Neustadt, jeder Schütze weiss, wo er sein erstes Schützenfestbier genießen kann.

Die Schützenkapelle Gehlenberg und die Schützenkapelle Neuvrees sorgen zusammen mit anderen Gastkapellen und Musikanten beim Antreten und auch später beim Festmarsch für die richtige Begleitung.

Nach dem Freibier treten alle Schützen mit einem Holzgewehr, liebevoll mit Blumen geschmückt, in Reih und Glied an. Mit Blasmusik marschieren anschließend die Kompanien einzeln zum Dorfpark. Ab 14 Uhr treffen die Kompanien nacheinander hier ein und nehmen dort unter Aufsicht des Majors Aufstellung.

Frühzeitig wurden der Ehrenpräsident und der Oberst mit der Kutsche abgeholt, um sich auf den Weg zum König zu machen. Erfahrungsgemäß hat sich hier das gesamte Throngefolge schon versammelt und fein herausgeputzt. Auf diesen Tag haben sie lange hingearbeitet und hingefiebert. Heute soll zum krönenden Abschluss des Königsjahres kräftig gefeiert werden.

Dem Königspaar ist als Hauptpersonen im ganzen Trubel schon die Anspannung anzumerken. Ein letzter ,,Kurzer" wird noch zur Entspannung und gleichzeitig zur Aufmunterung mehrfach vom Throngefolge angeboten und teils dankend angenommen. Durch einen großen Königsbogen und festlich geschmückte Straßen fährt das Königspaar mit dem gesamten Throngefolge und Ehrenmitgliedern und Ehrengästen nun zum Dorfplatz.

Der Major hat die Meldungen der Kompanieführer entgegengenommen und lässt nun alle Schützen zum Empfang der Majestäten mit ,,Still gestanden" Aufstellung nehmen und das Gewehr präsentieren. Mit dem Präsentiermarsch fahren das Königspaar und Oberst mit der Kutsche vor. Alle Blicke sind natürlich auf die Königin gerichtet, wie könnte es auch anders sein. Das Kleid der Königin wird von der Damenwelt natürlich besonders in Augenschein genommen.

Der Oberst lässt alle Schützen ,,rühren" und nimmt die Begrüßung aller Teilnehmer des Schützenmarsches und der Besucher vor. Ein besonderer Höhepunkt ist am Sonntag die Krönung des Kinderkönigspaares. Nach den Grußworten, den vorzunehmenden Beförderungen und Ehrungen übergibt der Oberst das Kommando wieder an den Major, der den Festmarsch zum Festplatz führt.

Unter musikalischer Begleitung von den Musikkapellen und einer bunten Schulkindergruppe, den Schützen und Schützinnen, den Gastvereinen, Abordnungen der örtlichen Vereine und der Königskutsche nebst Throngefolge und Ehrengästen setzt sich ein langer Festmarsch Richtung Parkstr. und Gehlenberger Kirchstr. in Bewegung.

Nachdem unterwegs am Kriegerehrenmal ein Kranz für die verstorbenen Soldaten der I. und II. Weltkriege niedergelegt wurde, begibt sich der Festmarsch über die Hauptstraße und den Hinterberg zum Festplatz am Tannenweg.

 

Der gemütliche Teil

Nach dem Ehrentanz der Majestäten und des Throngefolges werden die Königspaare auf den Thron begleitet. Jetzt ist es endlich soweit, der König darf seine Gäste empfangen und alle Schützen und Besucher im voll besetzten Festzelt sind in Festtagslaune. Auch die Musikkapellen geben beim Konzert im Festzelt ihr Bestes. Der Schützenvorstand sorgt sich derweil um das leibliche Wohl der Ehrengäste und Gastvereine. Der große Schützenball kündigt sich um 17.00 Uhr mit einem Ehrentanz des Königspaares an. Mit der Tanzkapelle kommt jetzt erst recht gute Stimmung auf.

Das Kinderkönigspaar hat es nicht einfach. Butterkuchen und viel Sprudel werden auf dem Thron gereicht. Viele Hände gilt es am Nachmittag zu schütteln. Doch um 18:00 Uhr enden mit dem musikalischen Ausmarsch mit Schützenfahne die Verpflichtungen des Kinderkönigspaares. Jetzt haben auch sie noch Zeit, um den Trubel auf dem Festplatz zu erleben.

Das Königspaar genießt den letzten Tag in der Regentschaft und feiert ausgelassen mit dem Throngefolge. Alle Besucher haben es jetzt eilig, ihrem König noch ihre Aufwartung zu machen und die letzten Tänze zu genießen. Denn um 21.00 Uhr gibt es auch für den großen König einen musikalischen Ausmarsch mit Schützenfahne. Schade, so schnell kann ein schöner Tag vorbeigehen! Doch das frühe Ende hat auch eine gute Seite: Alle Schützen sind für den folgenden Festtag am Montag wohl ausgeruht.

Der Montag bringt uns einen neuen Schützenkönig

Wenn andere sich noch gemütlich in Bett umdrehen, heißt es für den Schützenvorstand früh morgens um 6.00 Uhr beim alten Schützenkönig zum Wecken antreten. Mit lauter Marschmusik aus dem Lautsprecherwagen wird der Schützenkönig geweckt. Als Dank präsentiert der König dem Vorstand den ersten ,,Klaren" für den heutigen Tag, welchen die Mitglieder auf Grund der frühen Morgenstunde mit teils erschreckender Mimik hinunterspülen.

Mit freundlicher Stimme und flotter Marschmusik geht es dann durch alle Straßen von Gehlenberg, um die Schützen zu wecken und zum gemeinsamen Gottesdienst einzuladen. Eine willkommene Abwechslung, aus dem beengenden Innenraum eines Kleintransporters herauszukommen, bietet sich für den Vorstand bei dem einem oder anderen Tankstop (Kurze natürlich, oder für den einen oder anderen Hubertus Magentropfen). Nach einem gemeinsamen ausgiebigen Frühstück geht es um 8.30 Uhr direkt zum Gottesdienst für die gefallenen Mitglieder des Schützenvereins.

Das Wecken hatte offensichtlich Erfolg, denn viele Schützen sind schon zum Gottesdienst erschienen. Hier gibt es erfreulicherweise Gesichter, die man sonst gar nicht oder wenig in der Kirche sieht. Vielleicht liegt es ja daran, das der Pastor zum Schluss der Messe einmal im Jahr einen Ausnahme macht und zur Einstimmung auf den Schützenfesttag ein paar Witze erzählt. Nach der Messe geht es mit Marschmusik zum Festplatz. Im Schützenfestzelt lässt der Oberst zum Frühschoppen wegtreten. Mit belegten Brötchen und Freibier beginnt nun der für viele Gehlenberger gemütlichste Teil des alljährlichen Schützenfestes.

Eine große Verlosung sorgt für Unterhaltung und die Schützenkapelle heizt die Stimmung so richtig an. Es wird getrunken, man unterhält sich und es wird natürlich viel darüber spekuliert, wer denn der neue Schützenkönig sein wird. Live können die Besucher auf zwei Fernsehbildschirmen erleben, wie die Schützen auf dem Schießstand ihre Treffsicherheit beweisen. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt, wenn das Stechen der Königsanwärter übertragen wird und die Gesichtszüge der Anwärter permanent zwischen Anspannung, Erleichterung, Enttäuschung und Freude wechseln. Nach dem erfolgreichen Königsschuss wird der Schützenkönig mir Musik und auf den Schultern der Nachbarn in das tobende Festzelt getragen. Mit der Inthronisierung des neuen Königs und einem Ehrentanz für das alte und das neue Königspaar klingt der Frühshoppen um 13.00Uhr nun aus.

 

Das neue Königspaar wird gekrönt

Jetzt heißt es ,,sich sputen" für das neue Königspaar und das Throngefolge. Alle Mitglieder des Throns müssen informiert werden, ein neues Kleid muss her und natürlich steht der Gang zum Frisör an. Erstaunlicherweise ist das Unmögliche geschafft und das Throngefolge findet sich um 16.00 Uhr gut gestylt und gekleidet beim König ein.

Die Schützen haben sich um diese Zeit vom Frühschoppen wieder erholt und sammeln sich bei ,,Hütten Bernd". Von hier aus geht es diesmal mit der Schützenkapelle und den Schützen zum Dorfpark zum Empfang der neuen Majestäten. Das neue Königspaar wird freudig begrüßt, der Oberst nimmt die Krönung vor und dann marschiert der Festzug gut gelaunt auf dem Wege des Vortages direkt zum Festplatz. Nach dem Ehrentanz des Königspaares und des Throngefolges, einer guten Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen drängeln schon die ersten Besucher zum Königsthron.

Der große Krönungsball

Am Montagabend findet für die meisten Gehlenberger das eigentliche Schützenfest statt. Straßenweise treffen die Besucher frühzeitig ein, um auch noch einen guten Sitzplatz zu ergattern. Vor einem voll besetzten Festzelt eröffnet das Königspaar mit einem Ehrentanz den großen Krönungsball. Die Tanzkapelle sorgt dafür, dass viel getanzt und geschunkelt wird. Mit einer Flasche Wein und den besten Wünschen geht es traditionell zum Königsthron. Erst nach Mitternacht wird der Ansturm auf dem Thron weniger. Wer am anderen Tag arbeiten muss, ist selber schuld, und so wird bis 3.00 Uhr morgens kräftig gefeiert.

Doch alles Schöne und Gute hat mal ein Ende. Von der Musikkapelle und dem Schützenvorstand wird der Thron aus dem Festzelt geführt. Mit der Schützenfahne voran begleiten viele Besucher das Königspaar nach Hause, wo das Schützenfest dann endgültig ausklingt.

Der Tag danach

Am Dienstagmorgen ist es sehr ruhig in Gehlenberg. Kinder suchen auf dem Festplatz nach verlorenen Schätzen, während die Schausteller schon mit dem Abbau beschäftigt sind. Am Nachmittag wagen sich der Schützenvorstand und die ehemaligen und amtierenden Majestäten wieder aus der Deckung. Es ist die Zeit der Abrechnung mit dem Zeltwirt. Abends tritt der Vorstand zum Aufräumen des Festplatzes an. Es ist schon interessant, welche Dinge manche Leute liegen lassen. Ob Jacke oder Schlüpfer (!), die Auswahl ist immer groß. Zum Abschluss der Aufräumaktion wird gemeinsam gegrillt. Das schmeckt allen gut. Kurze dagegen sind an diesem Tag weniger gefragt - welch Wunder!

Die Königsscheibe kommt

Es ist Samstag vor Pfingsten. Der Schützenvorstand marschiert mit Unterstützung der Schützenkapelle mit der Königsscheibe zum neuen König. Die Königsscheibe soll als äußeres Zeichen der Königswürde am Hausgiebel angebracht werden. Der gesamte Thron nebst Verwandten und Bekannten sind angetreten, um diesem Schauspiel beizuwohnen. Nachdem die Musikanten ihre Darbietung beendet haben, nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Frauen vom Königsthron bemächtigen sich mit großem Eifer der Königsscheibe. So manche Uniform, Brille oder Zahn hat hier schon leiden müssen. Ob mit Scheibenattrappen, dem Weg übers Hausdach oder sonstigen Raffinessen versucht der Vorstand, dem Ziel näher zu kommen. Eine Kiste Bier und ein Flasche Schnaps wurden dem Vorstand in Verhandlungen als Auslöse abgerungen und die Königsscheibe hängt alsbald an ihrem vorbestimmten Ort. Mit einer gemütlichen Feier finden sodann die Feierlichkeiten des Schützenfestes ihr gutes Ende.